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Besuch Baustelle Residenzschloss Dresden 19.6.2018

 

Am 19.6. wurden wir Mitglieder und Begleitpersonen zu einem genialen Abend in das Residenzschloss Dresden geladen. Organisiert wurde der Abend maßgeblich durch Frau Inka Hüning, so konnten wir Bereiche sehen, die momentan noch Baustelle sind. Zuerst trafen wir uns im Innenhof, gut gekühlte Getränke und Häppchen standen bereit. Wir teilten uns in drei Gruppen und los ging es zu den einzelnen Stationen. Das waren die Schlosskapelle, das Atelier und die Paraderäume. All diese Räumlichkeiten sind für den „normalen“ Schlossbesucher noch nicht zugänglich. Gerade die Paraderäume beeindruckten uns sehr. Wie der Name schon sagt, dienten die Räume im 2. Obergeschoss nicht privater Nutzung, sondern der Repräsentation. Welche Überraschung, dass zum 300jährigen Ehejubiläum des Kurprinzen mit der Kaisertochter, Maria Josepha, diese Räume wieder hergestellt werden sollen. Bevor auf die geschichtliche Bedeutung hingewiesen wird, ist es unbedingt nötig zu erwähnen, dass vorwiegend sächsische Firmen beschäftigt sind. Die Wandbespannungen werden von französischen, weltführenden Unternehmen ausgeführt, wie auch Frau Hüning sagte, sind die Investitionen durch den Freistaat Sachsen immens. Viele Hürden waren zu nehmen, wahrliche Meisterleistungen durch Organisatoren und der einzelnen Gewerke sind erkennbar.

 

Nun aber zum geschichtlichen Hintergrund: Der einzige eheliche Sohn August des Starken (1670-1733) und seiner Gattin Christiane Eberhardine (1671-1727), Friedrich  August (1696-1763) wurde am 20. August 1719 mit der ältesten Tochter von Kaiser Joseph I. (1678-1711), Maria Josepha (1699-1757), verheiratet. Es war eine Liebesheirat, Maria Josepha duldete keine Mätressen. Sie gebar von 1720-1740 fünfzehn Kinder, von denen elf das Erwachsenenalter erreichten. August der Starke hatte mit dieser Heirat Hoffnungen verknüpft, seinen Ältesten auf dem Kaiserthron zu sehen. Kaiser Joseph I. hatte nämlich „nur“ zwei Töchter und sein jüngerer Bruder Kaiser Karl VI. (1685-1740) hatte auch „nur“ zwei Töchter, so dass August der Starke wohl überzeugt war, dass der Ehemann der ältesten Tochter Kaiser wird. Darum die pompösen Hochzeitsfeierlichkeiten, die sechs Wochen andauerten und jeden Tag ein anderes Fest gefeiert wurde. Wir Dresdner hatten vor Jahren das große Glück, in einer Sonderausstellung des Kupferstichkabinettes diese Feste auf Kupferstichen und Radierungen zu sehen. Für alle heute noch sichtbar ist der Zwinger, der als architektonische Kulisse für die Heirat 1719 von Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) errichtet wurde. Kurz gesagt, der sächsische Kurfürst wurde kein Kaiser. Nach dem Tode Kaiser Karl VI. wurde der Ehemann der jüngeren Schwester von Maria Josepha, Kaiser. Die zweite Tochter Kaiser Joseph I., Amalie (1701-1756) heiratete 1722 den Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern (1697-1745). Er war es, der nach dem Tode Kaiser Karl VI., als Karl VII., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation wurde. So kann man sich verspekulieren!

 

In der „SZ“ vom 7. Juni und in der „DNN“ vom 27. April und vom 7. Juni 2018 ist ausführlich über die Arbeiten, die in einem Jahr fertig sein sollen, berichtet worden. Äußerst beeindruckt waren wir auch von der Gestaltung der Außenwände, die auf Kurfürst Moritz (1521-1553) zurückgehen. Dieder bedeutende Kurfürst wurde nur 32 Jahre, hat aber viel für Sachsen getan. Es sei nur daran erinnert, dass er 1548 die kurfürstliche Hofkantorei gründete. Diese Jahreszahl sollte man sich merken, es ist das Gründungsjahr unserer Sächsischen Staatskapelle, dem ältesten Orchester der Welt.

 

Unser Dank gilt den Unterstützern dieses Abends:

 

-          Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, NL Dresden I

 

-          Fleischerei Wurschtelpeter Eschdorf

 

-          Physiotherapie Morgenstern – „Am Obstgarten“, „Am Wasaplatz“

 

-          Getränkeausschank Robert Gutsche

 

-          Schlossführer –innen Inka Hüning, Renate Richter, Holger Krause

 

 

 

Text von Ortwin Lube und Ilja Hippe

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